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Geschichte

Geschichte der Abteilung Kegeln

Frühe Begeisterung für das Kegeln

Um 1900 gewann das Kegeln in Pößneck als beliebte Freizeitaktivität an Popularität. Verschiedene Kegelbahnen wurden in der Stadt errichtet, darunter beim TSV 1858 Pößneck, im Rosengarten, an der Turmschänke und mehreren anderen Orten. Kegeln brachte Unternehmer, Handwerker, Mediziner und andere Gruppen zusammen, nicht nur zum sportlichen Vergnügen, sondern auch zu wirtschaftlichen und kommunalpolitischen Diskussionen. Es wurden Wettkämpfe mit anderen Städten ausgetragen, Monats- und Jahresmeister wurden gekürt, der Spaß am Kegeln war vordergründig. Die beiden Weltkriege unterbrachen diese Aktivitäten vorübergehend, aber nach ihrem Ende fanden sich wieder begeisterte Kegler zusammen.

Vereinsgründungen und Zusammenführung

Nach dem Zweiten Weltkrieg entstanden Betriebssportgemeinschaften, darunter auch Kegel-Sektionen bei verschiedenen Vereinen in Pößneck. Zunächst wurden die Kegler vom einstigen TSV 1858 Kegler der BSG Rotation Pößneck. Sie hatten als Träger den Graphischen Großbetrieb „Karl Marx Werk“. Sofort nach der Wende waren die „Rotationer“ wieder Kegler des TSV 1858 Pößneck. Es kam zu weiteren Zusammenschlüssen und schließlich im Jahr 2017 zur Gründung des 1. SV Pößneck, der eine große Abteilung Kegeln beherbergt, die den Verein erfolgreich im Kreis, im Land und in der Bundesrepublik vertreten hat und vertritt.

Die Vielfalt der Kegelclubs verringerte sich in den 60er und 70er Jahren durch Zusammenschlüsse. Schließlich, im Jahr 2017, gründete sich der 1. SV Pößneck als Verein, der eine große Kegelabteilung beherbergt. Die engagierten Kegelsportler vertraten den Verein erfolgreich in verschiedenen Ligen und Wettbewerben, von der Kreisklasse bis zur Bundesliga.

Persönlichkeiten und Organisatoren

Es gibt viele Persönlichkeiten, die den Kegelsport in Pößneck vor und nach 1970 maßgeblich geprägt haben.

Namen, wie

  • Rudolf Müller (Rumü),
  • Heinz Reppe,
  • Hilde und Ernst Weidhase,
  • Joachim Scholze,
  • Lewis Thiele,
  • Wolfgang Zorn,
  • Heinz Seidlitz,
  • Fritz Wegener,
  • Günter Zaake,
  • Helmut Jahn,
  • Percy Grün,
  • Kurt Färber,
  • Helmut Blochberger,
  • Bernd Winkler,
  • Hans Jürgen Marek und
  • Kurt Schwalbe

sind untrennbar mit der Geschichte des Kegelns in Pößneck verbunden.

Darüber hinaus engagierten sich Sportfreunde wie Heinz Reppe, Kurt Hähnlein, Helmut Blochberger und Kurt Schwalbe im damaligen BFA Gera. Heute arbeiten noch Werner Sachse und Kurt Schwalbe im Schiedsgericht des TKV e.V. mit. Acht Jahre war Letzterer Mitglied im Präsidium des DKV der DDR, war 1989 bei der Verschmelzung von DKB un TKV in Dresden dabei, ist Gründungsmitglied des TKV, war weitere 6 Jahre Stellvertretender Jugendwart im DKB, hat 25 Jahre als Vorsitzender des KFA geleitet und ist heute unser Abteilungsleiter Kegeln im Verein.

Materielle Weiterentwicklung

Die technische Entwicklung des Kegelsports in Pößneck ging ebenfalls voran.

Im Haus derJugend und des Sportes wurde die Einbahnanlage erweitert und eine Doppelbahn entstand (1962), die 1970 mit Kegelaufstell-Automaten modernisiert wurde. Der Gedanke von einer 4-Bahnanlage mit Kunststoffbelag, Automaten und Fehlwurfrinne konnte dann im Malzhaus, vorwiegend gebaut mit Rotationskeglern, Wirklichkeit werden (1982).
 
Mit Unterstützung des Karl-Marx-Werkes entstand 1988 die damals moderne 4-Bahnanlage mit Schmid-Vilati-Automaten in der Sporthalle Süd, einem Anbau zur ehemaligen Turnhalle, die bis 1940 Eigentum des TSV 1858 war, dann bis 1946 als Lazarett und Kommandantur diente und später dem Karl-Marx-Werk zugeordnet wurde. 1990 veräußerte die Treuhand das Objekt an einen privaten Nutzer!

Förderung des Nachwuchskegelns

Nach dem Zweiten Weltkrieg entwickelte sich auch der Kinder- und Jugendsport im Kegeln. Pößneck konnte stolz auf ununterbrochene Nachwuchsmannschaften seit 1960 blicken. Erfolge wie DDR-Meister und Deutsche Meister in der Jugendkategorie wurden erreicht, dank engagierter Trainer und Funktionären wie Liselotte Henniger, Kurt Hähnlein, Helmut Blochberger, Volker Beyer und anderen.

Die Jugendkegler von "Rotation" bestimmten im Bezirk Gera lange Zeit das Niveau. So wurde Andreas Straka Vize-DDR-Meister und zusammen mit Lutz Kolb (ebenfalls Rotation), Dieter Seifert (Silbitz) und den Saalfeldern Michael Hünger und Peter Henschel DDR-Meister im Mehrkampf, neben vielen Erfolgen im Kreis und Bezirk, so auch bei den Spartakiaden.
 
Nach der Wende wurden folgende Nachwuchsspieler vom TSV 1858 Pößneck Deutsche Meister: Silvio Pavel, Heiko Scholze, Ivo Henniger (U18) und Petra Schwalbe (U14).

Erfolge in der Ober- und Bundesliga

Noch vor der Wende wurde das Männerteam Bezirksmeister und schaffte den Aufstieg zur Oberliga (zweithöchste Spielklasse in der DDR). Die Spieler um Mannschaftsleiter Werner Sachse (Kolb, Straka, Schwalbe, Wiedner, Michel, Glöckner, Scharfenberg und weitere) konnten sich 3 Jahre dort behaupten.
 
Schlagzeilen bei den Frauen (Seniorinnen B) machte auch Ellen Broschinski, die sich bei DDR-Meisterschaften aufs Treppchen spielte.
Der Aufstieg des Frauen-Teams in die 3. Bundesliga war ein besonderes Highlight! Hier konnten sich Nicole Rommel, Martina Pollack, Petra Thiem, Manuela Sachse, Christiane Schwalbe, Brigitte Letsch und Kerstin Günther besonders auszeichnen.
 
Eine Strukturänderung im Kegelsport und damit die Spaltung in DKB und DCU ermöglichte den Männern das Spiel über 200 Wurf in der 2. und 1. Bundesliga der Deutschen Classic Union. Dort spielten sehr erfolgreich: Daniel Stenzel, Holger Kröber, Steffen Krauß, Jens Blumenstein, Tobias Krahner, und Alexander Pöpplen, doch Corona- und verletzungsbedingt zerfiel dieses Team.
 
Ein 2. Männerteam kegelte auch in der 2. Bundesliga des DKBC. Im Moment kegeln wir diesen Erfolgen hinterher, haben aber eine personell starke Nachwuchsabteilung und sind optimistisch.

Ehrenmitglieder

Besondere Anerkennung verdienen die Ehrenmitglieder des 1. SV Pößneck, darunter:

  • Liselotte Henniger,
  • Ursula Lösche,
  • Kurt Hähnlein,
  • Horst Borowski,
  • Werner Bachmann,
  • Wolfgang Scholze,
  • Werner Sachse,
  • Otto Woggon und
  • Kurt Schwalbe,

die den Kegelsport in Pößneck maßgeblich geprägt haben und immernoch prägen!