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Die Chronik - Rückblick auf 50 erfolgreiche Jahre im Bogensport

Die Chronik - Rückblick auf 50 erfolgreiche Jahre im Bogensport

Im Frühjahr 1959 fanden sich interessierte Sportfreunde zusammen, um das Bogenschießen auszuüben.
Im Ergebnis dieser Bestrebungen wurde am 28.05 1959 in der Gaststätte „Seige“ die Sektion Bogenschießen bei der BSG Einheit Pößneck gegründet. Die Gründungsmitglieder waren Helmut Schmidt, Werner Schmalisch, Bernd Franzky und Werner Lang. Zum Sektionsleiter wählte man den Sportfreund Schmidt. Zu dieser Zeit war Bogensport wenig populär und somit war diese Sektion eine der ersten in der DDR.

Die Bereitstellung eines Schießplatzes von 100m Länge gestaltete sich sehr schwierig. Hinzu kamen noch die fehlenden Kenntnisse über die Technik des Bogenschießens und über das Material. Als im Juni Elly Wölf und Curt Hensel aus Gera dazu kamen, zeigten sich erste sichtbare Fortschritte. Bereits am 20. September 1959 nahmen die Pößnecker mit vier Schützen am 1. Turnier in Gera teil. Unsere Teilnehmer belegten folgende Plätze:
4. Platz = Helmut Schmidt, 6. Platz = Bernd Franzky, 8. Platz  = Werner Lang, 9. Platz = Dieter Hagenau

Am 23. Oktober 1959 wurde in der Weinau-Park-Gaststätte der Bogenschützenverband der DDR gegründet. Aus diesem Anlaß fand auch die Erste Deutsche Meisterschaft statt. Bei den Herren startete Helmut Schmidt, bei der männlichen Jugend Dieter Hagenau, Bernd Franzky und Werner Lang. 1960 wurden Helmut Schmidt in Werdau, Bernd Franzky und Werner Lang in Greiz zum Übungsleiter ausgebildet.
Am 4. November 1960 wurden mit Helmut Schmidt als Sektionsleiter, Margit Vollstedt als Stellvertreterin, Bernd Franzky als Technischer Leiter, Hanna Hallenbauer als Kassiererin eine Sektionsleitung gewählt.

In den vielen Jahren war die Platzfrage bei den Bogenschützen immer ein Problem, so auch 1961. Der mit viel Fleiß eingerichtete Schießplatz an den Kuhteichen mußte wegen Baumaßnahmen aufgegeben werden. Für die Sportfreundin Vollstedt kamen zwei schwierige Jahre. Die Mitglieder Schmidt beim Studium, Franzky und Lang bei der NVA, fielen demnach aus. Im Nachhinein gebührt der Sportfreundin Vollstedt besonderen Dank, daß sich unter diesen Umständen die Sektion nicht auflöste. Aber die BSG Einheit löste sich auf und damit verloren die Bogenschützen ihre Heimstatt. 1967 konnte mit den Schülern der Ernst – Thälmann – Oberschule der Trainingsbetrieb am Pionierhaus wieder aufgenommen werden. Mit Beginn des Schuljahres 1968/69 gehörten die Bogenschützen der Schulsportgemeinschaft (SSG) als Arbeitsgemeinschaft (AG) an.

Mit viel Fleiß wurde erreicht, daß erstmals Pößnecker Schützen an den Qualifikationswettkämpfen für die DDR Meisterschaften teilnehmen konnten. Bei diesem Wettkampf stellte Evelin Götze drei Bezirksrekorde auf.  1971 qualifizierte sich die Mannschaft der SSG Ernst Thälmann Pößneck zur Teilnahme an der DDR Meisterschaft in Sondershausen. Die Wettkämpfe spornten unsere Schützen immer wieder zu besonderen Leistungen an. Andreas Teupner errang bei den Bezirksmeisterschaften die Goldmedaille und wurde für  die Bezirksauswahlmannschaft nominiert. Beim Pionierpokal in Strausberg wurde diese Mannschaft Pokalsieger und Andreas erreichte in der Einzelwertung die Silbermedaille. Das Festival – Pokal – Turnier 1973 brachte wieder einen Erfolg: 1. Gabi Schmidt, 2. Michael Teupner, 3. Axel Pfannenschmidt. Im Ergebnis des Trainingslagers 1974, zur Vorbereitung auf die Bezirkskinder- und jugendspartakiade wurde unsere Mannschaft mit Michael Teupner, Axel Pfannenschmidt und Hubert Köllner Bezirkssieger und stellten mit 3239 Ringen einen DDR Rekord auf. Der Zulauf zur AG Bogensport war sehr groß. Beim Training standen über zwanzig Schützen an der Schützenlinie und es mußte Hilfe her. Der Sportfreund Waldemar Fohri ließ sich als Übungsleiter ausbilden und stand ab 1976 Helmut Schmidt zur Seite. Neue Namen wie Yvonne Seifert oder Jeanette Lindig (u.a.) machten mit DDR oder Vizemeistertiteln die Pößnecker weiter bekannt. 1980 erfuhr unsere Sektion durch den Eintritt von Axel Ziegengeist eine fachliche Bereicherung. Mit dem Verlassen der Polytechnischen Oberschule verließen die Schützen zwangsläufig auch die Schulsportgemeinschaft. Um diesen zustand etwas entgegenzusetzen, wurde 1982 bei der BSG Rotation eine Abteilung Bogensport gegründet. Leider brachte diese Maßnahme im Erwachsenenbereich nicht den erhofften Erfolg. Das Bogenschießen blieb ein Bereich der Kinder und Jugendlichen.
1984 erlitt der  Bogensport des Bezirkes Gera und somit auch für die Pößnecker, durch den Tod des Sportfreundes Helmut Schmidt einen herben Verlust. Die Sportfreunde Axel Ziegengeist, Peter Metzmacher und Waldemar Fohri führten Die Abteilung erfolgreich weiter.  Solche Sportler wie Christian Hoffmann, Thomas Dietel, Thomas Bergner, Martin Schonauer, um nur einige zu nennen, bestimmten den Leistungsstand des Bogensportes über die Bezirksgrenzen hinaus mit.

In den Jahren 1988/89 wurde mit den Bau eines Turnierplatzes in der Griebse begonnen. Den Sportfreunden Ziegengeist und Metzmacher ist es zu verdanken, daß diese Maßnahme über die Wendezeit hinaus zum Erfolg wurde und mit einem gesamtdeutschen Turnier eingeweiht werden konnte. Mit den Bogensportlern aus Schefflenz kamen auch Schützen aus anderen Altbundesländern zu unserem Turnier. Mit großem Einsatz der Bogensportler aus den Bezirken konnte aus dem Bogenschützenverband der DDR der Deutsche Bogenschützenverband hervorgehen. Mit dem Kontakt zu den Bogensportabteilungen in den Altbundesländern erweiterte sich der Gesichtskreis unserer Sportler. Besonders auf dem Gebiet des Materials mußte viel dazu gelernt werden. Neue Bogenarten und die Vielfalt des Pfeilmaterials mußten in unseren Trainings- und Wettkampfbetrieb aufgenommen werden.

Außer den, für uns üblichen Recurvebogen, hatten wir nun auch Lang-, Blank-, Jagd- und Compoundbögen in das Trainingsprogramm aufgenommen. Besonders der Compoundbogen wurde gut angenommen.  Unsere Schützen konnten durch das Vertrautmachen mit dem neuen Material und durch Trainingsfleiß die vorhandene Lücke schnell schließen. Zu nennen wären hierfür Marcus Schwalbe, Lars Jacob und Thomas Wieden. Nach dem Ausscheiden des Sportfreundes Axel Ziegengeist aus dem Trainingsbetrieb, mußte wieder um das Überleben gerungen werden. Als es altersmäßig möglich war, wurde Marcus Schwalbe Übungsleiter mit Lizenz. Durch sein Studium steht er leider nur selten zur Verfügung, Der ehemalige Bogenschütze Michael Teupner, der mit seinen zwei Kindern wieder aktiv trainiert, steht nun dem Sportfreund Fohri mit seinen reichen Erfahrungen als Übungsleiter zur Verfügung.
Heute trainieren in der Abteilung Bogensport beim SV Fortuna Pößneck 17 Sportlerinnen und Sportler aus fast allen Altersgruppen und Bogenarten.
Das Ziel ist es, mit der Ausbildung von Michael Teupner und Daniel Linke zum Übungsleiter, der Abteilung Bogensport in Pößneck eine weitere Perspektive zu geben.