35 Jahre Vierbahnen-Kegelanlage in Pößneck

Eine kleine Festveranstaltung wurde organisiert. Leider sagten eingeladene Gäste (Kreis, Stadt und 1.SV Pößneck) ab, doch im kleinen Rahmen wurde es mit Alleinunterhalter Karli Hofmann aus Ziegenrück noch ein gemütlicher Abend.

Beginnend durch ein Resümee zum Kegelsport durch unseren Abteilungsleiter blickten wir auf unseren schönen Kegelsport im Verein zurück. 1858 wurde der Sportverein gegründet, 1888 wurde im Süden von Pößneck Bauland gekauft und 1890 wurde das Sportlerheim mit einer Kegelbahn eingeweiht. Das Kegeln konnte beginnen, erst sporadisch, dann regelmäßig in Klubs und das nicht nur in der „Turnhalle“, sondern auch im Rosengarten, in der Waldhalle, in der Turmschänke (2), am Schützenhaus (2) und im Vereinsgarten.

Pößneck verfügte um 1910 über 8 Bahnen und das Kegeln entwickelte sich zu einer Traditions-Sportart, nicht nur hier, sondern in ganz Thüringen und Sachsen, unterbrochen durch die zwei Weltkriege. Es begann ein Kräftemessen der unterschiedlichsten Klubs und somit ein einfaches Spielsystem. Der „BÄCKER-Kegelklub“ ist nachweislich der älteste in Pößneck, der heute noch aktiv kegelt. Nur leider existieren von einstmals über 30 Bäckereien in Pößneck heute nur noch 4 und da fehlt es an Nachwuchs und Ehre.

Kegelsport in Pößneck nach dem 2. Weltkrieg

Mit der Gründung von Betriebssportgemeinschaften nach dem 2. Weltkrieg begann dann auch das überregionale Wettkampfkegeln, in unserer Stadt mit Fortschritt, Einheit, Empor, Post, Rotation (Vorgänger 1858 Pößneck) und später noch mit Dynamo und Handel. Teilweise stellten die Vereine 5 - 10 Wettkampfteams. Wettspiele gab es dann auf den Doppelbahnen im Schützenhaus, in der Turmschänke und in der Turnhalle. Denn hier entstand 1964 mit Unterstützung des Karl Marx Werkes aus einer Bahn eine damals moderne Doppelbahn, die 1971 auch mit den ersten Kegelstellautomaten bestückt wurde.

Zunehmend wurde in dieser Zeit größerer Wert auf den Kinder- und Jugendsport gelegt. Verstärktes Training und bessere Methoden und Bedingungen erlaubten dann auch das Kegeln in  höheren Ligen. So wurden von 1980 - 1982 vorwiegend in Eigenleistung 4 Kegelbahnen in das Pößnecker Malzhaus eingebaut. Die Männer von Rotation Pößneck stiegen 1987 in die DDR Oberliga auf und in den Starterlisten des DKV der DDR waren mehrfach Nachwuchssportler Pößnecks erfolgreich vertreten. Großes Glück hatten die Rotations-Kegler mit dem Bau der Sporthalle Süd, denn unter die Halle passten neben dem Sanitär-Trakt auch noch 4 neue Kegelbahnen, unsere Kegelbahnen, die 1988 geweiht wurden und nun 35 Jahre alt sind.

Entwicklungen nach der Wende

1989 die Wende in Deutschland, aus Rotation wurde wieder TSV 1858 Pößneck. Eigentümer von Sporthalle Süd und Kegelbahn wurde, so die „Treuhand“, das Landratsamt,  nicht der Sportverein, der nun nur Nutzer ist. Analog war es mit der Turnhalle, die ebenfalls von der Treuhand an eine Privatperson veräußert wurde, demzufolge nicht an den ehemaligen Eigentümer, dem TSV 1858.

Heute?!? Höherklassig waren in der Folge über 2 Spieljahre die TSV-Frauen in der 3. Bundesliga, danach 4 Jahre 2. Bundesliga. Männer in der DCU mit Aufstieg in die 1. Bundeslige und Corona bedingter, jäher, genereller Rückmeldung aus dem DCU-Spielsystem (200 Wurf). Zwischenzeitlich hat eine zweite Männer-Mannschaft in der 2. Bundesliga des DKBC (120 Wurf) gekegelt. In den AK U 14 und U 18 können wir auf Deutsche Jugendmeister verweisen, Kreis- und Landesmeister haben wir fast jährlich in unseren Reihen.

Auf ein Novum soll noch hingewiesen werden: 2017 verschmelzen die Vereine Empor, Fortuna und der TSV 1858 zum 1. SV Pößneck. Es gibt also in Pößneck nur noch eine Abteilung Kegeln und eine Vier-Bahn-Kegelanlage in der Sporthalle Süd in Pößneck.

Zukunft der Kegelabteilung

Nach 35 Jahren Nutzung dieser Anlage und ständig anfallenden Reparaturen haben sich die Mitglieder entschlossen, einen Förderantrag für neue Automaten und Laufflächen inklusive Fanggrube, Anläufe und Rückläufe zu stellen und bitten natürlich um entsprechende Unterstützung!

Gut Holz

Kurt Schwalbe
Abteilungsleiter 🎳